Erster Zwischenbericht

Liebe Spender:innen, lieber Unterstützer:innen, liebe Interessierte,

da der Krieg in der Ukraine die meisten von uns ziemlich beschäftigt und die Hilfsbereitschaft und Unterstützung unglaublich groß sind, sende ich einen Zwischenbericht über das, was wir bisher als Medizinhilfe haben beitragen können seit Ende Februar. 

Unser erster Sattelschlepper voller FFP2 Masken ist am 10.3. in der Ukraine angekommen (aus Bruchsal), am 11.3. folgten zwei Sattelschlepper voller Untersuchungshandschuhe (18,5 Tonnen) aus Genk- Belgien (ein Päckchen Untersuchungshandschuhe mit 100 Stück aktuell günstig eingekauft kostet 7€, dann kann man den Wert der beiden LKW errechnen); beides sind Spenden von einer medizinischen Firma– mit einer amerikanischen Muttergesellschaft. Bis Mitte kommender Woche folgt ein weiterer Sattelschlepper mit knapp 290.000 FFP3 Masken – von einer chinesischen Firma aus dem Raum Darmstadt. (Ich denke, dass die Masken teilweise zu Verbandmaterial für Wundversorgungen umgearbeitet werden). Dieser LKW wird über Hanau fahren und wir laden noch weitere dringend in der West-Ukraine benötigte Kindernahrung, Windeln und Hygiene-artikel dazu. Es sind Millionen von Müttern mit ihren Kindern in die West-Ukraine geflohen und lange nicht alle gehen über die Grenze in den Westen, sondern versuchen erst einmal in der Ukraine zu bleiben. Für diesen Ansturm war niemand vorbereitet, Nachschub fehlt und die Läden sind leer. 

Weiter haben wir am 11.3. wir selber einen großen Sattelschlepper voller gemischter Güter geladen, u.a. mit Spritzen, Handschuhen und Verbandmaterial sowie 5 Tragen auf Rollen, alles Spenden aus dem Sana Klinikum in Offenbach. Er ist abends noch Richtung polnisch-ukrainische Grenze gestartet. 


Wir sehen, die Welt rückt zusammen, um zu helfen. Alle diese Güter konnten wir seit Kriegsbeginn organisieren. Wir senden diese Dinge über die Spedition Hellmann East Europe in Hanau, die seit vielen Jahren unsere Hilfsgütertransporte in die Ukraine gemacht hat, an einen Umschlagplatz an der polnisch- ukrainischen Grenze, denn keine Spedition sollte mehr in die Ukraine fahren, da sie nicht mehr versichert sind. Aus Lviv holt eine lokale Spedition kostenfrei alle humanitären Güter an einem innerukrainischen Umschlagplatz. Von dort aus, werden ein Teil nach Lviv (1,2 Mio. EW) und wohl der Großteil in die gesamte Ukraine versandt – auch bis Kiew und Charkiw. So kommen unsere Spenden vielen Menschen zugute. Die Ukrainer wachsen über sich hinaus und leisten Unmenschliches. 

Am 10.3. ist nach fünf Tagen Irrfahrt ein Sattelschlepper aus Neu-Isenburg voller Lebensmittel, Hygieneartikel, aber auch mit reichlich medizinischem Material für das Städtische Klinikum in Mukachevo, dem Hauptsitz unserer Aktivitäten, in Beregovo/UA heil angekommen. Eigentlich solle er über den ungarisch- ukrainischen Grenzübergang Beregovo nur 5 km ins Land in das Diaconical Office fahren. Aber – soweit ich verstanden habe – haben die ungarischen Zöllner ihn nicht ausfahren lassen. Daraufhin ist er über Slowakei und Polen die viel längere und somit gefährlichere Strecke in der Ukraine gefahren, um seine Hilfsgüter abzugeben. Bereits am gleichen Abend erhielt ich von einem mir persönlich bekannten Chefarzt des Klinikums in Mukachewo per SMS die Info, das alles bereits in der Klinik ist, sie alles brauchen können und sich herzlich bedanken. So schnell ging medizinische Hilfe noch nie! Hoffentlich bleibt es so, das würde unsere Hilfe viel einfacher machen.

Parallel dazu kaufe ich aus unseren Spenden weiter gezielt IT, Röntgenfilme, Labormaterial etc. für das Medical Center in Mukachevo – nach ihren Bedürfnissen. Und für die 75 Mitarbeitenden des Teams des Medical Center kaufen wir als Danke-Schön für ihre Arbeit Sachgeschenke wie Kaffee, Fleischkonserven, Süßigkeiten, Hygieneartikel und Waschpulver sowie Vieles zum Backen. Es hat in der Vergangenheit nach unseren Geschenksendungen Frühbesprechungen des Ärzteteams gegeben, in dem erst einmal Rezepte ausgetauscht wurden, um gute Backwaren herzustellen. Vielleicht können wir das Alles schon mit einem Transport aus Neu-Isenburg Ende der Woche versenden. Eine Ersatz- Röntgenröhre hat das Medical Center gerade 2 Tage vor dem Krieg noch erreicht. 

Fazit: wir bewegen etwas und zahlen alles ausschließlich durch Ihre und Eure Spenden.

Dankbare Grüße
Dr. Martina Scheufler im Namen des Leitungsteams der Medizinhilfe

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