Über 30 Jahre Hilfe für Menschen – die Medizinhilfe feiert mit Freunden und Förderern

Fröhliches Wiedersehen bei zahlreichen Helferinnen und Helfern

Mit einem großen Fest hat die Medizinhilfe Hanau ihr rund 30-jähriges Bestehen und zugleich das 25-jährige Jubiläum des Christian Medical Centers im ukrainischen Mukachevo gefeiert. Zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche, Gesellschaft, befreundeten Organisationen und zahlreiche ehemalige und heutige Helferinnen und Helfer waren in der Hanauer Neuen Johanneskirche zusammengekommen, um das ehrenamtliche Engagement zu würdigen.

Ein Werk aus Menschlichkeit
„Über ein Vierteljahrhundert medizinische Hilfe – aufgebaut aus einer Idee, geboren aus einem Besuch, getragen von Menschlichkeit und getragen von Ihnen allen“, brachte Holger Kliem aus dem Leitungsteam der Medizinhilfe in seiner Begrüßung die Erfolgsgeschichte auf den Punkt. Was 1996 mit einer kleinen Reisegruppe um Dr. Martina Scheufler begann, ist heute zu einer medizinischen Institution in einer der ärmsten Regionen Europas geworden.

Das Christian Medical Center in Mukachevo startete im Jahr 2000 mit 150 Quadratmetern. Heute werden dort auf jetzt 450 m² mehr als 250 Patientinnen und Patienten täglich behandelt, insgesamt gab es bereits rund 1,5 Millionen Patientenkontakte. Dank Hanauer Unterstützung verfügt das Zentrum über moderne Ausstattung von CT bis IT-System – und sogar eine Notstromversorgung.

Ehrenamt, das Leben rettet
Kliem erinnerte daran, dass all dies nur durch den Einsatz vieler Helferinnen und Helfer möglich wurde: „Menschen, die Material gesammelt, medizinische Geräte repariert, Transporte organisiert, Möbel aufgebaut oder Lkws beladen haben – oft am Wochenende, nach Feierabend, im Urlaub.“ Diese konkrete Hilfe sei keine ferne Unterstützung, sondern habe Leben gerettet, Hoffnung gegeben und gezeigt, dass die Menschen in der Ukraine nicht vergessen sind.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges weitete die Medizinhilfe ihre Unterstützung deutlich aus. Über 30 Sattelschlepper mit medizinischen Hilfsgütern wurden in verschiedene Regionen der Ukraine geschickt – von Kiew über Odessa bis hin nach Charkiw, teilweise bis an die Front.

Dank und Anerkennung
Oberbürgermeister Claus Kaminsky würdigte in seiner Ansprache die Medizinhilfe als „wichtigen Pfeiler der Menschlichkeit“, der „durch seine jahrzehntelange Arbeit Menschen in schwieriger Lage große Hoffnung bereitet“.

Unter den Gästen waren zahlreiche Ehrengäste, die das Engagement mit ihrer Anwesenheit unterstrichen: Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck, Bürgermeisterin Monika Böttcher, Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, Stadträtin Isabelle Hemsley und die ehrenamtliche Stadträtin Claudia Borowski. Auch Pfarrer Dr. Werner Kahl, der den Festakt mit einer Andacht begleitete, hieß die Gäste in seiner Gemeinde willkommen.

Hanauer Service-Clubs Zonta Club, Lions Club Schloss Philippsruhe und Rotary Club – alle langjährige Unterstützer der Medizinhilfe – überreichten großzügige finanzielle Spenden als Geschenk zum Jubiläum. Zudem kündigte Oberbürgermeister Claus Kaminsky für die Stadt Hanau neben einer Spende für die direkte Arbeit der Medizinhilfe eine Sachspende für das Städtische Klinikum in Mukachevo an – Nahtmaterial in großer Menge, dringend benötigt in der medizinischen Versorgung vor Ort.

Mit Augenmaß und Verantwortung
Wie sorgfältig die Medizinhilfe mit anvertrauten Mitteln umgeht, wurde ebenfalls betont: Die Jubiläumsfeier selbst wurde nicht aus Spenden finanziert, sondern aus Preisgeldern, die die Initiative beim Gewinn des Sozialpreises des Main-Kinzig-Kreises erhalten hatte.

Im weiteren Verlauf des Festes gaben Video-Bilder aus dem Christian Medical Center einen Eindruck von der täglichen Arbeit. Eine Videobotschaft aus dem schwer umkämpften Charkiw von Sergey Fesenko, Leiter der NGO „Kharkiv Volunteer Union“, unterstrich die aktuelle Bedeutung der Hilfstransporte, die hohe Qualität der medizinischen Hilfe und die große Dankbarkeit aus Charkiv für die bis jetzt über 100 Tonnen gebrachten Hilfsgüter.

Zum Abschluss blieb vor allem eines: Dankbarkeit. Dank an die vielen Helferinnen und Helfer, an die Spenderinnen und Spender, und an all jene, die seit fast 30 Jahren mit Mut und Mitmenschlichkeit zeigen, dass Humanität keine Grenzen kennt.

Ein ergreifender Gruß aus dem umkämpften Charkiw

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