Projekt Rivne – Ausstattung eines neuen Reha-Zentrums in nur vier Wochen
Am 28. Mai erreichte uns eine Nachricht von Dr. Pal Oroszi, Chefarzt des Christian Medical Center: „Ich habe eine Liste mit Dingen geschickt, die ich von Pfarrer Vitaly Korsunsky, dem Leiter eines Rehabilitationszentrums im Norden unseres Landes, erhalten habe. Sie stehen kurz vor der Fertigstellung eines Zentrums für unsere Soldaten mit posttraumatischen Belastungsstörungen. Körperliche und geistige Rehabilitation wird für eine wachsende Zahl von Menschen zu einer dringend benötigten Hilfe. Anfang Juli können sie in Hanau alles abholen – so entstehen keine Transportkosten.“
Nur vier Wochen – so viel Zeit blieb uns also, um die Innenausstattung eines neuen Rehabilitationszentrums auf die Beine zu stellen. Es sollte zunächst 30, später bis zu 100 männlichen Soldaten eine neue Perspektive durch umfassende Betreuung bieten. Eine intensive, herausfordernde Aufgabe – und ein starkes Gemeinschaftsprojekt unseres Teams.
Die Liste war lang: Eine komplette Küchenausstattung inklusive Möbeln und Geräten, Waschmaschine und Trockner, Bettwäsche, Kissen, Decken und Handtücher, Büroeinrichtung samt IT, ein Empfangsbereich und mindestens 30 Stühle für den Essbereich.
Kurz darauf erhielten wir dank einer Empfehlung ein Angebot aus Bergisch Gladbach – ein Sanitätshaus in Insolvenz bot Verbrauchsmaterial und Mobiliar zum Verkauf an. Zwei Teammitglieder machten sich mit einem 7,5-Tonner auf den Weg. Das Ergebnis war beeindruckend: eine komplette Küchenzeile mit Geräten, eine Waschmaschine, Büromöbel sowie drei Paletten Hygienematerial und Handschuhe. Der Grundstock war damit gelegt.
Geschirr für 75 Personen konnten wir preiswert bei einem schwedischen Einrichtungshaus erwerben. Besteck wurde online bestellt. Im Rhein-Main-Gebiet besuchten wir zahlreiche Firmen, Billigmärkte, Gebrauchtkaufhäuser und Second-Hand-Möbelhäuser – stets mit Blick auf das Budget. Über Kleinanzeigen fanden wir weitere Küchengeräte und Möbelstücke. Ein besonderes Highlight: Sämtliche professionellen Kochtöpfe, Pfannen, Messer und Schneidebretter wurden uns großzügig aus Darmstadt gespendet.
Nur die Stühle fehlten noch – und sahen zunächst nach der größten Herausforderung aus. Doch unser Team blieb dran: In Frankfurt entdeckten wir 44 schicke Stapelstühle aus einer aufgelösten Bank – ideal für den Essbereich des Zentrums. Und: Sie wurden sogar direkt zur Spedition nach Hanau geliefert!
Dank des großartigen Einsatzes unseres Teams konnte die ursprüngliche Wunschliste von 40 auf beeindruckende 140 Positionen erweitert werden. Am Montag, dem 7. Juli 2025, traf Pfarrer Vitaly Korsunsky mit einem Sattelschlepper aus den Niederlanden bei der Spedition Hellmann East Europe in Hanau ein. Er war über die Projektfortschritte informiert – doch die tatsächliche Menge an Hilfsgütern vor Ort zu sehen, überwältigte ihn sichtlich. Aus den Niederlanden hatte er 22 Betten mit Matratzen sowie einige Nachtkästchen mitgebracht. Das Team von Hellmann konnte sogar trotz der Menge alle Güter verladen und auf den Weg ins neue Reha-Zentrum nach Rivne in der Nord-Ukraine schicken.





