Medizinhilfe sendet vorerst letzten Hilfsgütertransport nach Munkacs

Die Medizinhilfe Karpato-Ukraine hat am 26. Juni insgesamt 58 Europaletten auf Reisen geschickt. Die Hilfsgüter mit einem Gesamtgewicht von knapp 11,5 Tonnen wurden auf einem Sattelschlepper der Spedition Hellmann East Europe verstaut – und das bei hochsommerlichen Temperaturen von fast 40 Grad! „Ein ganz großes Lob an all unsere Helfer, die in dieser Hitze geschuftet haben. Vor allem unter der Plane des Sattelschleppers war es unerträglich heiß“, sagt Dr. Martina Scheufler, Initiatorin der Medizinhilfe Karpato-Ukraine. Wie bei den vergangenen Aktionen auch, wurde das Team der Medizinhilfe, neben einer Vielzahl ehrenamtlicher Helfer, auch dieses Mal wieder von zwei 11. Klassen der Hanauer Karl-Rehbein-Schule unterstützt.

Insgesamt warteten 66 prall gepackte Europaletten mit allerlei medizinischem Gerät und verbrauchsmaterial, und dazu noch viele Möbelstücke, im Lager der Medizinhilfe in den Katakomben des Parkhauses „Am Forum Hanau“, auf ihre Reise ins westukrainische Munkacs. „Wir haben die gesamte Ladefläche des Sattelschleppers optimal ausgenutzt und ihn bis unters Dach beladen. Da eigentlich nur 34 Paletten draufpassen, haben unsere Helfer viel umpacken müssen – aber das hat sich gelohnt. Bis auf acht Paletten, die jetzt noch in unserem Lager stehen, konnten wir also alles mitschicken“, zeigt sich Scheufler erleichtert.

Ob die Medizinhilfe Karpato-Ukraine jedoch auch künftig noch Hilfsgütertransporte dieser Größenordnung verschicken können kann, steht aktuell in den Sternen. „Es wird immer schwieriger, in der Ukraine Abnehmer für unsere Spenden zu finden. Daher hat das Leitungsteam der Medizinhilfe entschieden, dass dies unser vorerst letzter Transport sein wird und wir bis auf weiteres auch keine Sachspenden mehr annehmen werden“, sagt Scheufler. „Und wenn sich die Situation in der Ukraine auf absehbare Zeit nicht ändert, kann es sein, dass wir auf diese Art von Transporten ganz verzichten müssen.“ Bereits in den vergangenen Jahren war es zunehmend schwieriger geworden, Hilfsgütertransporte auf den Weg zu bringen.

Zwar besteht in nahezu jeder ukrainischen Gesundheitseinrichtung Bedarf am Grundlegendsten, doch werden die Bemühungen der Medizinhilfe mittlerweile doppelt erschwert werden: „Einerseits wird es mehr und mehr zur Herausforderung, neue, verlässliche Kooperationspartner zu finden. Und andererseits werden auch die staatlichen Regularien, was die Einfuhr von Hilfsgütern betrifft, immer weiter verschärft“, so die Hanauer Allgemeinmedizinerin.

Auf das Christian Medical Center in Munkacs, eine Art Medizinisches Versorgungszentrum nach westlichem Vorbild, das die Medizinhilfe Karpato-Ukraine im Jahr 2000 mitaufgebaut hat und auf dem seither der Hauptfokus der Organisation liegt, wird die den äußeren Umständen angepasste Entscheidung jedoch keinen Einfluss haben. „Das Medical Center ist eine Herzenzangelegenheit für uns. Zu ihm, seinen Mitarbeitern und seinen Patienten haben wir seit fast 20 Jahren eine sehr starke Bindung an der wir festhalten wollen und werden“, bekräftigt Scheufler.

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