Neues aus dem Medical Center, Mukachevo

Frühjahr 2023

Dieselgenerator für das Medical Center, Mukachevo und weitere Neuigkeiten

Was wir lange befürchtet hatten, wurde am 17.11.22 Realität: Der Betrieb des Medical Center wurde praktisch unmöglich, weil der Strom fehlte. Tagelang war kein Strom da, dann wieder nur für 2-3 Stunden und wurde dann plötzlich unangekündigt abgeschaltet. Das halten weder Computer, Telefonanlagen noch strombetriebene medizinische Geräte wie Ultraschall, Endoskope, Laborgeräte und schon gar kein Röntgen oder CT aus. Also mussten wir, mitten in der größten Nachfrage nach Generatoren möglichst rasch einen solchen Stromerzeuger beschaffen. Das war ein nervenaufreibendes Projekt.

Durch Zusammenarbeit zwischen dem Medical Center und deutschen Profis erarbeiteten wir, welcher Dieselgenerator und welche zusätzlichen Dinge wie besondere Sicherungen, Kabel, Steckdosen etc. nötig sind, um den Betrieb – notfalls auch längerfristig- samt CT weiter laufen zu lassen. Eine Firma in Süd-Bayern, die wir im Internet fanden, besorgte uns einen Generator. Weiter fanden wir in Österreich einen Stahl-Dieseltank, denn bei vollem Betrieb benötigt der Generator 70 l Diesel täglich. Kurz vor Weihnachten 2022 konnten wir dann den 100 KW-Diesel-Generator inklusive des 3000-Liter-Stahltanks nach Mukachevo liefern lassen. Seit Jahresbeginn arbeitet der Generator nun täglich mindestens zwei Mal für zwei Stunden, um das CT zu betreiben. Denn Viktor Petrov, der Ingenieur des Medical Center, hat eine Genehmigung erwirkt, die Stromleitung für das Städtische Klinikum in Mukachevo für das Medical Center mit nutzen zu dürfen. Dadurch wird der Generator entlastet und weniger Diesel verbraucht.

Seit Anfang Januar 2023 läuft der Regelbetrieb im Medical Center wieder mit täglich 180 bis 200 Patientinnen und Patienten. Zwei Ärztinnen, die mit ihren Kindern aus dem Osten geflüchtet sind, arbeiten nun im Medical Center – eine Kinderärztin und eine Dermatologin. Nun deckt unser Zentrum 19 verschiedene Fachrichtungen ab und leistet eine unglaublich wichtige Arbeit in der Region Transkarpthien. Denn es werden neben der „normalen“ Patientenversorgung alle Geflüchteten behandelt (sogar kostenfrei die, die keine Mittel haben), alle Soldatinnen und Soldaten, alle Verletzten sowie weiter alle armen Menschen und Gemeindeglieder der ev.-ref. Gemeinde in Munkacs. Dies ist nur in dem Umfang möglich, da wir das Team auf allen Ebenen substantiell unterstützen.

Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir mit Ihrer und Eurer Hilfe in die Lage sind, auch in unserem Herzensprojekt „Medical Center“ weiter unterstützend zu helfen.

Dr. Martina Scheufler, Leitung Medizinhilfe

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