2011 Orgelsanierung

Bedeutung der Orgel für die reformierte Gemeinde in Munkács

Zitat Dr. Laszlo Vacko, Vorsitzender des Kirchenvorstands und gleichzeitig Chefarzt des Christian Medical Center, Mukachevo:

„Im Leben unserer reformierten Kirche spielt die Kirchenmusik eine herausragende Rolle. Sie ist das wichtigste Element in der Liturgie des reformierten Gottesdienstes, in der das Lob Gottes durch Kirchenlieder mit Orgelbegleitung und durch einzelne Orgelstücke ausgedrückt wird.

In vielen Gemeinden – so auch in unserer – ist der Chorgesang mit Orgelbegleitung ein sehr wichtiger Teil des Gottesdienstes. Seit 1777 gibt es in der Gemeinde ununterbrochen einen Chor, auch während der sowjetischen Zeit! Somit bildet die Musik eine der wichtigen Traditionen in der Praxis unseres reformierten Glaubens, die wir seit der Reformation pflegen und hegen.

Eine reformierte Gemeinde ist ohne Orgelmusik unvorstellbar. Sie ist das Schmuckstück unseres kirchlichen Lebens und Gottesdienstes. Die Psalmen werden in Orgelbegleitung erst wirklich lebendig. Die Atmosphäre unseres Gottesdienstes ist ohne diese Elemente öde, armselig und zu profan. Die schöne Orgelmusik zur Ehre Gottes ist ebenso wichtig, wie die festliche Kleidung und die innere räumliche Ordnung der Kirche.

Die reformierte Kirche in Munkács verfügt über einen Orgel mit 10 Registern. Informationen können nur aus der Geschichte der Gemeinde entnommen werden, wo sie als eine Orgel mit 10 Registern erwähnt wird. Über die Tastatur der Orgel ist auf dem Spieltisch Folgendes zu lesen: „Opus 1936 Rieger Ottó Budapest“. Ein früheres Datum wurde von jemandem hinein gekritzelt: 1852. Worauf sich dieses Datum bezieht, ist unbekannt. In ihrem jetzigen Zustand ist unsere Orgel nicht funktionsfähig.“

Bilder der Orgel

Kurzbeschreibung der Orgel in der Reformierten Gemeinde in Mukachevo

Von Orgelbaumeister Andreas Schmidt, Gelnhausen, der diese anhand von Photos und einer kurzen Fehlerbeschreibung erstellt hat.

„Die etwa 140 bis 160 Jahre alte Orgel wurde zu einer epochalen Blütezeit des romantischen Orgelbaues vom Zweigwerk (Otto und Gustav Rieger) in Budapest gefertigt, dessen Stammsitz 1845 von deren beider Vater, Franz Rieger in Jägerndorf gegründet wurde. Die Firma erlebte eine bewegte Geschichte, unter anderem stieg das Stammwerk, Anfang des 20igsten Jahrhunderts, zu einer der bedeutendsten Firmen Österreichs auf, das Zweigwerk Budapest wurde später enteignet und als Staatsbetrieb unter dem Namen „Rieger-Kloos“ (Krnov/CSFR) weitergeführt.

Routinierte Fachkräfte erschufen damals qualitätvolle Werke die heute einen hohen Stellenwert in Klang und Technik genießen. Zahlreiche solcher Instrumente sind mittlerweile restauriert und stehen unter Denkmalschutz, auch wenn sie noch nicht überarbeitet wurden. Die „Lebenserwartung“ kann durchaus auf mehrere Hundert Jahre anwachsen und das bei uneingeschränkter Funktion aller Bauteile, allerdings sind hierzu auch Reparaturen und Wartungen notwendig, so auch in Munkàcs.

Nach den Bildern zu urteilen handelt es sich zusammengefasst um ein sehr sauber gebautes pneumatisch angesteuertes Instrument mit 10 romantisch ausgeformten Stimmen.“

Abschlussbericht

Bilder der Restaurationsarbeiten

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